Einigungshilfe

Ihre Fragen

Was muss man können für eine Mediationsausbildung?

Es gibt keine formalen Zugangsvoraussetzungen. Wenn Sie glauben, dass Mediation für Sie interessant sein könnte, sei es als berufliche Führungskompetenz, im Privatleben, als freiberufliche Mediatorin oder zur eigenen Weiterentwicklung: Herzlich Willkommen!

Einzige Voraussetzung ist Ihre Bereitschaft, sich mit Ihrem eigenen Konflikterleben und ‑verhalten auseinanderzusetzen, denn das ist nach unserer Überzeugung Voraussetzung, um anderen professionell helfen und selbst authentisch bleiben zu können.

In unseren Ausbildungsgruppen sind immer sehr verschiedene Menschen zusammen unterwegs, zuletzt z.B. Menschen aus Ausbildungs- und aus akademischen Berufen, aus dem medizinischen und seelsorgerischen Bereich, aus dem Personalwesen und Führungskräfte aus der Wirtschaft. Auch Jurist:innen und Personal- und Betriebsrät:innen sind sehr willkommen.

Schließt die Mediationsausbildung mit einer Prüfung ab?

Die Grundausbildung endet mit einer längeren, im Rollenspiel durchgeführten und kritisch gewürdigten Mediation im letzten Modul. Eine schriftliche Wissensprüfung wäre der Idee der Mediation nicht angemessen.

Kann ich die Mediationsausbildung ausprobieren?

Ja, das können Sie: Bei unseren Praxis- und Informationstagen zur Mediationsausbildung erhalten Sie einen ersten Einblick in die Ideen und Methoden der Mediation und lernen uns als Ausbilder kennen.

Welche Zertifizierungen erhalte ich nach der Mediationsausbildung?

Es gibt aktuell mehrere Zertifikate etc. für Mediator:innen.

Wir empfehlen die hochwertige Lizenzierung durch den Bundesverband Mediation e.V. (BM). Unsere Komplettausbildung erfüllt alle Voraussetzungen, die der BM an eine Ausbildung für die Lizenzierung als Mediator:in BM stellt. Darüber erhalten Sie eine Urkunde. Die Zertifizierung durch den Qualitätsverbund Mediation erfordert die gleichen Kriterien, so dass Sie auch diese beantragen können.

Die Ausbildungserfordernisse der gesetzlichen Zertifizierung sind schon mit der Grundausbildung gegeben.

Für beide Abschlüsse sind außer dem Ausbildungslehrgang eigene Mediationsfälle erforderlich, die in Einzelsupervision reflektiert werden. Für die BM-Lizenzierung und die QVM-Zertifzierung sind fünf Fälle erforderlich innerhalb von fünf Jahren, für die gesetzliche Zertifizierung zunächst nur ein Fall innerhalb eines Jahres nach Abschluss des Ausbildungslehrgangs.

Wir unterstützen Sie auf vielfältige Weise bei der Akquise Ihrer ersten eigenen Mediation und bieten Ihnen die benötigten Einzelsupervisionen zu einem Spezialpreis für Ausbildungsteilnehmer:innen an.

Was bedeutet „Intervision“ bei einer Mediationsausbildung?

Die Intervisionsgruppen treffen sich nach interner Vereinbarung; manche für 2 Stunden am Abend, andere eher für ganze Tage oder direkt vor den Seminarmodulen. Insgesamt sind 20 Stunden erforderlich.

Was ist die Rollen von Gruppensupervision in einer Mediationsausbildung?

Geplante Supervisionstage finden Sie hier; Teilnehmer:innen können gerne auch weitere Termine vorschlagen.

Wozu gibt es Einzelsupervisionen in einer Mediationsausbildung?

Einzelsupervisionen finden erstens immer im Zusamenhang mit Gruppensupervisionen statt. Zweitens bieten wir sie auch nach individuellem Bedarf an; für unsere aktuellen Ausbildungsteilnehmer:innen auch ganz kurzfristig telefonisch.

Wie sind die Berufsaussichten für Mediator:innen?

Oft werden wir nach den Berufsaussichten für einen Beruf als Mediatorin/Mediator gefragt. Das ist natürlich nur sehr schwer allgemein zu beantworten.

Wir beobachten seit langer Zeit den Stellenmarkt (u.a. durch einen Robot bei DIE ZEIT) und natürlich den Markt für freiberufliche Mediator:innen und sind im Austausch mit den Kolleg:innen im Bundesverband Mediation. Unser Eindruck ist, dass Mediation zwar noch wenig verbreitet, aber definitiv eine Wachstumsbranche ist. Es gibt eine Anzahl Mediator:innen, die hauptberuflich Mediation und Konfliktmanagement anbieten, sowie eine große Anzahl an Kolleg:innen, die von Mediation in Kombination mit anderen Angeboten (Coaching, Beratung, Trainings, Mediationsausbildung etc.) leben. Außerdem gibt es viele Mediator:innen, die in der Telefon-Mediation für Rechtsschutzversicherungen tätig sind (auch wenn diese Form der schnellen, sachbezogenen Vermittlung nicht das ist, was wir unter Mediation verstehen).

Es gibt hin und wieder Stellenanzeigen in der ZEIT, die explizit für Mediator:innen ausgeschrieben sind, und zahlreiche Stellenanzeigen, in denen Mediation als Zusatzqualifikation gefordert oder erwünscht wird. Die meisten Arbeitgeber, so scheint uns, oder zumindest: Die meisten Personalstellen in den Unternehmen (und darauf kommt es für eine Einstellung ja an) können eine Mediationsausbildung wertschätzen, auch wenn Mediation nur selten die Hauptaufgabe auf einer regulären Stelle sein wird.

Viele IHKs bieten die Vermittlung von Mediation an und führen teilweise auch Mediator:innen-Listen, wie z.B. in Karlsruhe, was wir als systematische Nachfrage nach Wirtschafts-Mediationen deuten. Die IHK Karlsruhe setzt dabei Stundensätze von € 150 - € 350 je Stunde an; das ist in etwa der allgemein übliche Marktpreis. Zahlreiche Familien-Mediator:innen sind darüber hinaus in Beratungsstellen tätig und angestellt; z.B. in der Eheberatungsstelle Karlsruhe sind allein vier Mediator:innen tätig (Stand Anfang 2020), allerdings auch diese nur mit einem Teil ihrer Arbeitszeit.

Alles in allem haben wir keinen Zweifel, dass eine Mediationsausbildung Ihre Chancen, auf dem Arbeitsmarkt erfolgreich zu sein, erheblich steigern wird – in welcher Weise genau, wagen wir aber nicht vorherzusagen.
Eine interessante Beobachtung ist vielleicht auch, dass nicht wenige Teilnehmer:innen in unseren Ausbildungen während der Ausbildung ihre Stelle oder ihren konkreten Arbeitsplatz wechseln, kündigen und/oder eine neue Stelle annehmen. Wir deuten das so, dass die Mediationsausbildung auch dazu beiträgt, sich der eigenen Ziele und Fähigkeiten klarer zu werden, so dass Entscheidungen leichter fallen.

Muss ich mich vorbereiten für die Module der Mediationsausbildung?

Sie sind willkommen mit dem Vorwissen, das Sie haben aus Ihrem Alltags- und Berufsleben. Wenn Sie sich aber vorbereiten möchten, haben wir Literatur zusammengestellt, die sich für den Einstieg in die Mediationsausbildung eignet. Gerne senden wir sie Ihnen zusammen mit unseren Unterlagen zu; sprechen Sie uns an.

Wieviele Fehlzeiten sind „erlaubt“?

Sie sind uns willkommen, auch wenn Sie nicht 100% der Zeit dabei sein können. Wir haben alle auch andere Verpflichtungen, und man kann auch einmal krank sein.

Die Inhalte eines versäumten Moduls arbeiten Sie in Ihrer Intervisionsgruppe nach, die die ganze Ausbildungszeit begleitet, und Sie erhalten Literaturhinweise. So sind Sie inhaltlich weiter auf dem gleichen Stand, auch wenn Ihnen natürlich viel Übungszeit fehlt.

Versäumte Module werden nicht erstattet, aber wir werden in der Regel Nachholtermine anbieten können, so dass Sie die Übungszeit und die formale Stundenzahl nachholen können. Wenn Sie die Grundausbildung buchen wollen und ein Modul versäumen, dann können Sie ersatzweise das Video- oder ein Spezialisierungsseminar belegen; wenn Sie die Komplettausbildung belegen, können Sie ein zusätzliches Spezialisierungsseminar belegen.

Wir bescheinigen Ihnen am Ende der Ausbildung die Stunden, die Sie anwesend waren.

Die Intensiv-Woche ist wichtig und darf daher nicht versäumt werden, denn hier werden die entscheidenden Grundlagen gelegt.

Es ist auch nicht günstig, wenn Sie bei jedem Modul stundenweise fehlen.

Wenn Sie jetzt schon wissen, dass Sie nicht zu allen Termine anwesend sein können, lassen Sie uns gerne darüber sprechen.

Kann ich auch zuhause übernachten?

Ja, natürlich können Sie das, wenn Sie in der Nähe wohnen. Wir laden Sie aber herzlich ein, mit uns zusammen im Hohenwart Forum zu bleiben und vielleicht noch etwas zu trinken und den Tag Revue passieren zu lassen.

Wir arbeiten abends in der Regel bis 19:00 Uhr.

Gibt es Unterlagen zum Selbststudium zwischen den Modulen?

Zwischen den Modulen, speziell in der Sommer-"Pause", wird es Gelegenheit zum Selbststudium geben, und zwar auf vielerlei Weise:

  1. am wichtigsten: durch die Arbeit in den Intervisionsgruppen,
  2. anhand uns erer Literaturtipps,
  3. anhand der zahlreichen Vorschläge für Übungsaufgaben, die wir Ihnen überlassen, und
  4. durch Hospitationen von Mediationen bei uns Ausbildern.

Wo erhalte ich Antworten auf weitere Fragen?

Zwei Möglichkeiten: Sie rufen uns an oder kommen Sie zum Praxis- und Informationstag.